Archiv für den Monat Dezember 2013

Frohe Weihnachten

 
 
BallträumeBild
„Meinst du wirklich, ich kann auch ohne Partner zum Ball gehen?“ Kim nahm Melanie einige Bücher ab und trug sie nach vorn. Sie mussten sie noch in Geschenkpapier einpacken. Die Bücher, die sie momentan verkauften, waren fast alle Weihnachtsgeschenke und die verpackten sie lieber morgens, wenn der Laden noch halbwegs leer war, als später, wenn die Warteschlange an der Kasse immer länger wurde.
„Natürlich, die Männer fordern reihum auf. Außerdem gibt es Vorführungen und Dirk muss fotografieren, da bin ich froh, wenn ich mich mit jemanden unterhalten kann.“
Trotzdem zögerte Kim noch. Natürlich musste sie unter Leute kommen. Seit sie ihren Ex rausgeschmissen hatte, war sie niedergeschlagen und saß fast jeden Abend vor der Glotze. Selbst zum Lesen hatte sie keine Lust mehr. Aber im Tanzclub Lietzensee kannten sich alle und außerdem konnten alle ganz toll tanzen. Da konnte sie mit ihren paar Tanzschulschritten doch gar nicht mithalten.
„Hast du ein schönes Kleid? Es muss nicht lang sein. Oder eine schwarze Stoffhose?“
Kim schüttelte den Kopf. „Mein Kleid vom Abtanzball passt mir schon lange nicht mehr.“ Ihr kam das Kleid aus dem Schaufenster in den Sinn. Seit Tagen schaute sie es sich in der Mittagspause sehnsüchtig an. Ein trägerloser Traum in dunkelrot. Ihre brünetten Haare würden damit gut zur Geltung kommen.
Obwohl sie das Kleid gleich am nächsten Tag in der Pause probierte, zögerte sie noch immer. Erst als Dirk Melanie am Abend abholte und einen attraktiven schwarzhaarigen jungen Mann dabei hatte, überlegte sie es sich ernsthaft. Den ganzen Abend und den nächsten Morgen träumte sie von diesem Typ. Der konnte glatt als Fotomodell durchgehen. Durchtrainierter Körper, gleichmäßige Gesichtszüge und dann diese schwarzen Locken.
„War das ein Tänzer?“, fragte sie am nächsten Tag Melanie.
„Nein, ein Kollege von Dirk. Der kommt auch zum Ball.“
Das gab den Ausschlag. „Gibt es bei euch noch Plätze? Ich habe nichts Besseres vor, dann kann ich auch mit dir mitkommen und den Tänzern zuschauen“, gab Kim sich uninteressiert.

 

Weihnachtsmärkte in Hamburg

Kommt man vom Hamburger Hauptbahnhof, beginnt der Weihnachtsmarkt gleich gegenüber in der Spitalerstraße. In der Fußgängerzone stehen die ersten Buden. Weiter geht es auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Es folgen die Buden rund um die Hauptkirche St. Petri, den ältesten Teil des Weihnachtsmarkts. Ursprünglich fand am, beziehungsweise im Hamburger Dom, gleich neben der Petri-OLYMPUS DIGITAL CAMERAKirche, der Markt statt. Von damals stammt auch noch der Ausdruck Dom für den Hamburger Jahrmarkt, auch wenn der inzwischen ganz woanders stattfindet. Weiter geht es auf dem Rathausmarkt. Es folgt der Markt am Jungfernstieg, direkt an der Alster, und endet am Gänsemarkt in der Nähe des Dammtorbahnhofs. Aber auch andere Stadtteile, wie Altona, Bergedorf und Harburg, haben inzwischen Weihnachtsmärkte. Als Hamburger braucht man also nicht mehr wegfahren, um über einen Weihnachtsmarkt zu bummeln.

Weihnachtsmarkt in Bremen

OLYMPUS DIGITAL CAMERAWenn man schon im Dezember in Bremen ist, muss man natürlich über den Weihnachtsmarkt bummeln. Er ist riesig, erstreckt sich über mehrere Straßen und Plätze. Die Buden stehen dicht beieinander und bieten alles oder wenigstens fast alles, was das Weihnachtsherz begehrt: Süßigkeiten, Speisen, heiße Getränke und jede Menge Weihnachtsartikel. Die historischen Gebäude im Hintergrund bieten eine schöne Kulisse. Aber am meisten hat mich die Straßenbahn beeindruckt, die sich im Schritttempo durch die Menschenmenge quälte. Voran lief ein Mann mit einer Glocke, der dafür sorgte, dass die Menschen von den Schienen traten und die Bahn überhaupt fahren konnte.

Weltmeisterschaft der Lateinformationen in Bremen

In diesem Jahr fand die Weltmeisterschaft der Lateinformationen in Bremen statt. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, eine Weltmeisterschaft in der Nähe zu haben? Dazu bei dem derzeitigen Weltmeister. Also fuhr ich nach Bremen um es live zu erleben.

In der Zwischenrunde mit zwölf Mannschaften am Abend gefielen mir die beiden russischen, die litauische und die Aachen-Düsseldorfer Formationen sehr gut. Aber was war mit den Weltmeistern? Sie waren gut, sehr gut, aber mir fehlte ihr Feuer.

Nach einer langen Pause ging es weiter. Perm aus Russland startete. Noch einmal etwas besser als vorher. Sauber getanzt, schöne Ideen. Dann kamen die Aachener. Sehr gut. Etwas ganz anderes. Orientalische Einflüsse. Den einen Fehler habe ich auf der Tribüne nicht gesehen. Anschließend tanzten die Bremer. Als hätte ihr Trainer Roberto Albanese die Rakete gezündet, stand eine völlig andere Mannschaft auf der Fläche, spritzig, konzentriert und mit enormer Ausstrahlung. Das Publikum, vorher schon fleißig am Applaudieren, ging begeistert mit. Zum Schluss hielt es kaum noch jemanden auf den Sitzen.

Die zweite russische Mannschaft (Vera Tyumen) folgte. Auf mich wirkten sie etwas schlechter als in der Zwischenrunde, aber vielleicht lag es auch nur an der vorherigen Darbietung. Klaipéda aus Litauen, der Europameister, gefiel mir ausgezeichnet. Trotzdem reichte es nur noch für den vierten Platz. Österreich belegte den sechsten.

Grün-Gold Bremen konnte seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigen, Vera Tyumen erreichte den zweiten Platz und Aachen-Düsseldorf trotz des Patzers überraschend den dritten. Die fünf ersten Mannschaften haben nicht nur gut und sauber getanzt, sondern hatten auch kreative Ideen und originelle Choreografien. Formationstanzen hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und bieten den Zuschauern attraktive und spannende Unterhaltung. Es hat sich gelohnt nach Bremen zu fahren, die Atmosphäre ist in der Halle ganz anders als vor dem Fernsehgerät.

Eutin

Die Kleinstadt Eutin OLYMPUS DIGITAL CAMERAwird auch als Weimar des Nordens bezeichnet, da einst so bekannte Künstler wie der Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und der Dichter und Übersetzer Johann Heinrich Voß in der Stadt lebten und arbeiteten. Der Komponist Carl Maria von Weber wurde hier sogar geboren. Ihm zu Ehren finden alljährlich die Eutiner Festspiele im Schlosspark statt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAEutin liegt in der Holsteinischen Schweiz zwischen dem Großen und dem Kleinen Eutiner See, rund sieben Kilometer von Malente und sechszehn Kilometer von Plön entfernt. Es besitzt eine malerische Altstadt mit einer romanischen Kirche. Das schöne Schloss mit englischem Landschaftspark liegt direkt am Eutiner See. Eine Zeitlang war es fürstbischöflichen Residenz, später Regierungssitz der Oldenburger Herzöge.

In der Altstadt laden eine Reihe Geschäfte zum Bummeln ein. An Markttagen herrscht rege Geschäftigkeit, anschließend locken die Restaurants zum Essen und Verweilen. OLYMPUS DIGITAL CAMERA